Donnerstag, 7. November 2019

Rezension: "Die Verbindung" von Cambria Brockman

Werbung-Rezensionsexemplar

Zum Inhalt:
In dem Buch geht es um eine Freundesclique an dem Elite-College Hawthorne. Im Mittelpunkt steht dabei Malin, die die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt. Desto näher der Abschlusstag jedoch rückt, desto schwieriger wird die Freundschaft der sechs. Einer von Ihnen wird das College nicht überleben.

Vom Inhalt her, hat mich das Buch an "One of us is lying" von Karen M. McManus erinnert, ein Buch, das mir mega gut gefallen hat, weswegen ich mir "Die Verbindung" auch zulegen wollte. Bevor ich auf den Inhalt eingehe, möchte ich kurz den Aufbau beschreiben:
Das Buch ist in drei Teile geteilt:
Der erste Teil enthält abwechselnd Kapitel aus dem Abschlusstag, der Anfangszeit am College und aus Malins Kindheit.
Im zweiten Teil geht es nur um das letzte Studienjahr, es spielt also lange nach der Anfangszeit, aber noch kurz vor dem Abschlusstag.
Der dritte Teil behandelt abwechselnd Kapitel aus Malins Kindheit und vom Abschlusstag.
Beim Schreiben fällt mir gerade aus, dass diese Aufteilung möglicherweise verwirrend erscheinen kann und als wenn man beim Lesen durcheinander kommen würde. Alle die diesen Gedanken hatten, kann ich beruhigen, denn das ist nicht der Fall. Trotz der unterschiedlichen Aufteilung ist es leicht, der Handlung zu folgen und die Geschehnisse nachzuvollziehen.
Der Schreibstil hat mich von der ersten Sekunde an gefesselt und ich habe das Buch zügig an einem Abend beendet.
Das Buch ist ausschließlich aus Malins Sicht geschrieben, was mich eigentlich stört, denn ich mag es sehr gerne, unterschiedliche Perspektiven zu haben und so ein genaueres Bild von der Situation zu haben, aber das wäre hier vollkommen unnötig und damit kommen wir auch schon zum Inhalt:
Malin ist ein sehr eigenartiger Charakter. Zu Anfang hielt ich sie einfach nur für sehr ruhig, aber es war klar, dass sie etwas grauenhaftes verbarg, ganz nach dem Motto: Stille Wasser sind tief. Man lernt die Uni kennen und es scheint mir beinah eine andere Welt zu sein, doch dann kommen Begriffe wie Facebook, Harvard und Zara, sodass klar wird, dass es eine ganz normale Uni ist. Im weiteren Verlauf wird klar, dass Malin einen Plan hat, doch in welcher Art wird erst ganz am Ende klar, doch soweit sind wir noch nicht. 
Mit jedem Kapitel lernt man mehr über Malin und über ihre Freunde, denn Malin ist ein sehr aufmerksamer Mensch. Sie beobachtet ihr Umfeld genau und analysiert präzise das Verhalten ihrer Mitmenschen, kann ihre Reaktionen einschätzen und manipuliert sie mit Leichtigkeit. Es wird klar, dass sie nicht richtig sozialkompetent ist, sie ist empathielos, fühlt nichts. Trotzdem entwickelt sie eine mehr oder weniger echte Freundschaft zu Ruby (An alle die "You" nicht nur geguckt, sondern auch gelesen haben: Malin erinnert mich stark an Joe). Sie ähnelt einem Roboter, der versucht ein Mensch zu sein, indem sie versucht, das Verhalten ihrer Mitmenschen nachzuahmen, um sich anzupassen und nicht aufzufallen.
Trotz der Tatsache, dass mit Malin etwas definitiv nicht in Ordnung ist, ist sie mir zu keinem Zeitpunkt unsympathisch, denn irgendwie kann ich sie immer mehr und mehr verstehen, auch wenn ich ihre Taten nicht gutheißen kann.
Das Ende des Buches ist sehr überraschend, wenn auch im Nachhinein betrachtet, sehr einleuchtend. Auch wenn von Anfang bis Ende Spannung da war, nahm die Geschichte letztendlich noch richtig Fahrt auf, inklusive unerwarteten und atemberaubenden Wendungen.
Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen, das es Spannung pur und eine wirklich gute Gesellschaft ist. Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich liebe es, wenn ich nach einem Buch erst einmal einen Moment brauche, um es zu verarbeiten, weil es einfach zu krass ist. Das kommt nicht sehr häufig vor, umso glücklicher bin ich über diese Geschichte, die das geschafft hat.

5/5 🐢

Rezension: “New York Bad Boy“ von Lauren S. Klinghammer

Werbung-Rezensionsexemplar

Es fällt mir sehr schwer dieses Buch zu bewerten, darum beginne ich sachlich mit dem Aufbau und komme danach zum Inhalt.

Das Buch beginnt mit einem Inhaltsverzeichnis, was ich zunächst sehr ungewöhnlich fand, einfach, weil ich in "Erwachsenen"-Büchern bisher kein Inhaltsverzeichnis gesehen habe, sofern es keine Sammlung von Kurzgeschichten ist. Im Nachhinein kann ich sagen, dass es für mich keinen Unterschied gemacht hat, ich habe es nicht benutzt, weil ich nicht wusste wofür. Danach folgt ein Prolog, dessen Handlung neugierig macht und zum Weiterlesen anregt. Der eigentliche Inhalt startet ein Jahr vor dem Prolog.

Der Schreibstil ist am Anfang etwas schwerfällig, jedenfalls fiel es mir anfangs schwer in die Handlung einzusteigen, aber nach zwei Kapiteln wurde es immer flüssiger und ich habe es ungehindert weiter gelesen.

Den Klappentext fand ich noch ansprechend, weswegen ich auch dieses Buch angefragt habe. Zu Beginn war auch alles nachvollziehbar. Ich bin überrascht von Zoes Charakter gewesen. Zunächst hielt ich sie für ein leichtgläubiges, naives, schüchternes Landei, doch in den ersten Kapiteln hat sich mich schon vom Gegenteil überzeugt, denn plötzlich erschien sie starkt, frech und selbstbewusst und hat sich gegen andere behauptet. Jedoch hätte sie das eine oder andere Mal ihr Temperament einfach zügeln sollen.


Im weiteren Verlauf wird mir Zoe immer suspekter. Sie scheint gegen eigene Prinzipien zu verstoßen und lässt sich auf ein Verhältnis mit dem Pick-Up-Artist Danny Smith ein. Allerdings will sie eine feste Beziehung, wa sie ihm natürlich nicht sagt, denn Dannys Meinung zu Beziehungen ist:

"Ich sehe nicht ein, warum Liebe sich auf einen Menschen beschränken sollte. Das ist egoistisch und nebenbei brandgefährlich"

Brandgefährlich ist dabei ein gutes Stichwort, denn Danny konnte den Sorgerechtsstreit seiner Eltern nicht verarbeiten und hat als Kind ausversehen einen halben Wald abgebrannt. Allgemein scheint Danny viel noch nicht verarbeitet zu haben, ich will aber nicht zu viel dazu vorweg nehmen.

Ich hätte noch vier Sterne geben, aber die letzten circa 20 Seiten des Buches sind dann noch sehr sehr eigenartig geworden. Es wurde ziemlich unrealistisch, es wurde nicht mehr ausgeführt, warum was gerade passiert und es wirkte wie ein gezwungenes, schnelles und zufällig erfundenes Ende, das nicht mit den Eigenschaften der Protagonisten übereinstimmt.

Schließlich endet das Buch mit dem Prolog des Anfangs, ohne diesen jedoch aufzulösen, sodass man am Scluss mit einem schnell herbeigeführten und kontextlosen offenen Ende dasitzt.

Zusammenfassend bin ich ziemlich enttäuscht. Der mittlere Handlungsstrang war gut geschrieben, aber der Anfang etwas holprig und das Ende nicht nachvollziehbar. Sehr schade, da die Idee viel Potenzial hätte. Ich hoffe dennoch auf eine Fortsetzung, einfach, weil ich offene Enden hasse.

3/5 🐢