*Spoiler enthalten*
„After Love“ ist der längste Teil
der Reihe und meiner Meinung auch (bisher) der langatmigste. Er hat
an einigen Stellen Längen gehabt, die dazu geführt haben, dass ich
den Roman manchmal länger zur Seite legen musste, bis ich weiter
lesen konnte. Ich persönlich fand ihn deswegen auch schwächer als
„After Passion“ und „After Truth“, auch wenn ersterer mich
ebenfalls nicht 100% überzeugt hatte.
Wie es auch in den vorigen Teilen der
Fall gewesen ist, gab es auch in diesem Buch das typische hin- und
her, hinzu kam aber ein zusätzlicher Faktor: Tessas Vater.
Außerdem haben sich Tessa und Hardin
in diesem Teil dauerhafter und vor allem mit einer größeren
räumlichen Distanz getrennt. Ansonsten gab es natürlich auch das
übliche Gefühlsdrama.
Aber erst einmal zu der Trennung:
Tessa will nach Seattle, um dort weiter
in dem Verlag von Vance zu arbeiten und dort weiter zu studieren,
Hardin ist dagegen, sie will aber ihren Ztraum leben und die beiden
Streiten sich, bis es zur unvermeidlichen Trennung kommen, nicht die
erste wie wir wissen. Ich fand es sehr gut, dass Tessa diese
Entscheidung getroffen hat. Es ist offensichtlich gewesen, dass sie
viel zu abhängig von Hardin gewesen ist und ihre Entscheidungen und
Handlungen von ihm abhängig gemacht hat, weswegen ich eine
Beziehungspause als sinnvoll empfunden habe. Was ich jedoch gar
nicht gut fand war, dass sie ihn dann dauernd angerufen hat, denn
nicht nur Tessa hat die Pause gebraucht, auch Hardin brauchte eine,
damit er lernt, Tessa ihren Freiraum zu lassen und seine Gefühle
(insbesondere Wutanfälle) unter Kontrolle zu bekommen. Aber warum
ruft sie ihn dann an wenn SIE doch die Pause wollte? Ein Moment in
dem mir Tessa unsympathisch wurde, weil ich diese wankelmütige und
auch egoistische Entscheidung nicht gut finde.
Wie bereits angesprochen war ein
weiterer großer Aspekt Tessas Vater, den sie zufällig auf der
Straße getroffen hat....wo er auch „wohnt“ (Ich übergehe jetzt
einfach mal die Tatsache, was für ein wahnsinniger Zufall es ist,
dass sie ihren Vater nach all den Jahren einfach so auf der Straße
trifft) . Abgesehen von der offensichtlichen Tatsache, dass obdachlos
ist, hat er auch noch ein Alkohol- und ein Drogenproblem. Und genau
diesen Mann nimmt sie mit in ihre Wohnung und päppelt ihn ein wenig
auf, ehe sich ihre Wege erst einmal wieder trennen.
Letztendlich kommen die Beiden aber
natürlich wieder zusammen und alles könnte auf das erste friedliche
und Open-Endlose Ende zulaufen aber natürlich ist das nicht der
Fall, stattdessen stellt sich auf den letzten Seiten heraus, dass
*Achtung fettester Spoiler* Vance in Wirklichkeit der Vater
von Hardin ist.
Und damit endet der dritte Teil mal
nicht mit einer dramatischen Trennung von Tessa und Hardin, sondern
mit einer komplett neuen Situation, die mich ehrlich gesagt nicht so
wirklich geschockt hat. Damit will ich nicht sagen, dass es
vorhersehbar war, denn das war es nicht und ich glaube, das ist auch
Teil meines Problems: Es kam aus dem Nichts und hat eigentlich nicht
wirklich reingepasst. Natürlich ist es schön, dass die Handlung
eine neue Tiefe erreicht, indem es nun das Leben eines Charakters
auf den Kopf stellt, aber es hat jetzt keinen wirklichen Einfluss auf
die bisherigen Geschehnisse genommen, sodass es eher unbedeutend
erscheint, vielleicht ändert sich das aber auch, nachdem ich den
vierten Teil gelesen habe.
Ich bin gerade selbst überrascht, wie
negativ meine Rezension klingt, aber es haben sich schlussendlich
anscheinend doch einige Aspekte ergeben, die mich gestört haben.
Nichts desto trotz gab es auch viele
Kapitel, die ich rasend schnell verschlungen habe, weil sie so gut
waren, aber dennoch liegt dieser Teil für mich hinter seinen
Vorgängern.
3/5
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