Sonntag, 29. März 2020

Rezension: "After Love" von Anna Todd

*Spoiler enthalten*
„After Love“ ist der längste Teil der Reihe und meiner Meinung auch (bisher) der langatmigste. Er hat an einigen Stellen Längen gehabt, die dazu geführt haben, dass ich den Roman manchmal länger zur Seite legen musste, bis ich weiter lesen konnte. Ich persönlich fand ihn deswegen auch schwächer als „After Passion“ und „After Truth“, auch wenn ersterer mich ebenfalls nicht 100% überzeugt hatte.

Wie es auch in den vorigen Teilen der Fall gewesen ist, gab es auch in diesem Buch das typische hin- und her, hinzu kam aber ein zusätzlicher Faktor: Tessas Vater.
Außerdem haben sich Tessa und Hardin in diesem Teil dauerhafter und vor allem mit einer größeren räumlichen Distanz getrennt. Ansonsten gab es natürlich auch das übliche Gefühlsdrama.
Aber erst einmal zu der Trennung:
Tessa will nach Seattle, um dort weiter in dem Verlag von Vance zu arbeiten und dort weiter zu studieren, Hardin ist dagegen, sie will aber ihren Ztraum leben und die beiden Streiten sich, bis es zur unvermeidlichen Trennung kommen, nicht die erste wie wir wissen. Ich fand es sehr gut, dass Tessa diese Entscheidung getroffen hat. Es ist offensichtlich gewesen, dass sie viel zu abhängig von Hardin gewesen ist und ihre Entscheidungen und Handlungen von ihm abhängig gemacht hat, weswegen ich eine Beziehungspause als sinnvoll empfunden habe. Was ich jedoch gar nicht gut fand war, dass sie ihn dann dauernd angerufen hat, denn nicht nur Tessa hat die Pause gebraucht, auch Hardin brauchte eine, damit er lernt, Tessa ihren Freiraum zu lassen und seine Gefühle (insbesondere Wutanfälle) unter Kontrolle zu bekommen. Aber warum ruft sie ihn dann an wenn SIE doch die Pause wollte? Ein Moment in dem mir Tessa unsympathisch wurde, weil ich diese wankelmütige und auch egoistische Entscheidung nicht gut finde.

Wie bereits angesprochen war ein weiterer großer Aspekt Tessas Vater, den sie zufällig auf der Straße getroffen hat....wo er auch „wohnt“ (Ich übergehe jetzt einfach mal die Tatsache, was für ein wahnsinniger Zufall es ist, dass sie ihren Vater nach all den Jahren einfach so auf der Straße trifft) . Abgesehen von der offensichtlichen Tatsache, dass obdachlos ist, hat er auch noch ein Alkohol- und ein Drogenproblem. Und genau diesen Mann nimmt sie mit in ihre Wohnung und päppelt ihn ein wenig auf, ehe sich ihre Wege erst einmal wieder trennen.

Letztendlich kommen die Beiden aber natürlich wieder zusammen und alles könnte auf das erste friedliche und Open-Endlose Ende zulaufen aber natürlich ist das nicht der Fall, stattdessen stellt sich auf den letzten Seiten heraus, dass *Achtung fettester Spoiler* Vance in Wirklichkeit der Vater von Hardin ist.
Und damit endet der dritte Teil mal nicht mit einer dramatischen Trennung von Tessa und Hardin, sondern mit einer komplett neuen Situation, die mich ehrlich gesagt nicht so wirklich geschockt hat. Damit will ich nicht sagen, dass es vorhersehbar war, denn das war es nicht und ich glaube, das ist auch Teil meines Problems: Es kam aus dem Nichts und hat eigentlich nicht wirklich reingepasst. Natürlich ist es schön, dass die Handlung eine neue Tiefe erreicht, indem es nun das Leben eines Charakters auf den Kopf stellt, aber es hat jetzt keinen wirklichen Einfluss auf die bisherigen Geschehnisse genommen, sodass es eher unbedeutend erscheint, vielleicht ändert sich das aber auch, nachdem ich den vierten Teil gelesen habe.

Ich bin gerade selbst überrascht, wie negativ meine Rezension klingt, aber es haben sich schlussendlich anscheinend doch einige Aspekte ergeben, die mich gestört haben.
Nichts desto trotz gab es auch viele Kapitel, die ich rasend schnell verschlungen habe, weil sie so gut waren, aber dennoch liegt dieser Teil für mich hinter seinen Vorgängern.

3/5

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